ARCHITEKTUR
Kombination von Turnhalle und Pumpstation in einem Gebäudekomplex
In Zusammenarbeit mit Schlösser Architekten



Ausgangsidee:
Der Zufall, dass die Pumpstation "Am Faulbach" fast zeitgleich auf dem gleichen Schulgelände errichtet wird, führt uns zur Idee, aus den zwei Bauvorhaben, der Pumpstation und der Turnhalle, einen Gebäudekomplex zu entwickeln. Diese zwei, die bis dahin getrennt betrachtet wurden, sollten aufeinander gestapelt werden.

Die Vorteile sind:
1. Reduzierung der überbauten Schulhofflächen durch ein Gebäude anstatt zwei
2. Einsparung der Hüllflächen bei einem Gebäude anstatt zwei
3. Keine zusätzlichen Gründungen und Voruntersuchungen des Baufeldes (Nutzung des bereits vorliegenden Bodengutachten), dadurch Einsparung der Bau- und Baunebenkosten
4. Das derzeit verpachtete an den Schulhof grenzende Grundstück braucht nicht mit in die Planung einbezogen werden. Bei linearer Aufstellung zweier Gebäude hätte diese Fläche mit in das zu planende Baufeld aufgenommen werden müssen.

Neben o.g. wirtschaftlichen und sachlichen Vorzüge sind durch "Stapelung" erhebliche räumliche Qualitäten erreichbar, die das Grundstück als Potentiale verbirgt.

Dadurch, dass die Turnhalle um 5.00 m über Schulgelände angehoben wird, wird der Rhein unmittelbar erlebbar. Der Gebäudekomplex ist außerdem so platziert und gestaltet, dass eine Sichtachse vom Schuleingang an der Düsseldorferstraße über Schulgelände und das Gebäude hindurch bis zum Rhein möglich ist.

Aus den Gedanken entsteht eine Gebäudeform: im Obergeschoss eine durchgehende Turnhalle getragen durch zwei getrennte Gebäudeteile: vom oberirdischen Teil des Pumpwerks und von den Nebenräumen der Turnhalle.

Erschließung:
Die o.g. Sichtachse stellt gleichzeitig äußere Erschließungsachse dar. Die Schüler, von Düsseldorferstraße kommend, gehen entlang der Achse mit dem Blick auf Rhein und erreichen die Eingangsebene der Turnhalle. Diese um 0.75m erhöhte Ebene ist auch für Rollstuhlfahrer durch eine Rampe ohne weiteres erreichbar.

Zugang zum Gebäude:
Eingänge befinden sich sowohl auf der Seite des Schulhofes als auch auf der Seite zum Rhein. Für Abendbenutzer der Halle (Vereinssportler usw.) ist das Tor am Fußweg entlang des Rheins vorgesehen. Die bestehende Stützmauer wird an der Stelle um die Breite des Durchgangs am Gebäude von ca. 7 m aufgebrochen. Diese Öffnung in der Mauer gewährleistet den Blick auf den Rhein vom Schulgelände aus, und erfüllt gleichzeitig die Funktion eines Tores für die Abendbesucher.

Hinter dem Windfang kommt die Eingangshalle, an der Umkleide- und Duschräume angeordnet sind. Man erreicht die Turnhalle über eine einläufige Treppe oder einen Behinderten-Aufzug.

Konstruktion:
Ein Teil der Turnhalle ruht auf der Pumpstation, deren Gründung sehr tief in der Erde liegen muss. Um unterschiedliche Senkung im Bereich der Turnhalle zu vermeiden, ist Pfahlgründung auf der Seite der Turnhalle- Nebenräume vorgesehen.

Das Haupttragwerk besteht aus Stahlbetonwände und -stutzen. Darüber schwebt Dachkonstruktion aus Leimholzbinder mit Stahlstutzen. Das Dach besteht aus vorfertigten Holzplatten mit integrierter Wärmedämmung zwischen den Holzbinder und Bitumenbahnen darauf.

Um den Effekt des "schwebenden" Dachs zu erreichen, wird Glasband rund um das Gebäude zwischen dem Dach und unteren Baukörper gezogen. Diese dient selbstverständlich der Belichtung der Turnhalle. Die Außenwände erhalten mineralische Wärmedämmung und mit Luftschicht Verkleidung aus HPL Platten.

Material / Farbe
Zur Außenverkleidung wird aus folgenden Gründen HPL Platte (Trespa) gewält; 1. als geeignetes und einheitliches Material sowohl für Pumpstation als auch für Turnhalle 2. als pflegeleichtes Material insbesondere in Hinblick auf Vandalismus ( Graffiti usw.) 3. als Material, das der relativ großen Baumasse gewisse Leichtigkeit verleihen kann Die Farbe Blau für die Außenfassade und auch für die Innendecke wurde gewählt zur Assoziation mit dem Wasser in der Nähe und des Turnens unter blauem Himmel.